2. Nutzung von E-Books

1Bevor hier auf verschiedene Lesegeräte eingegangen wird, soll noch etwas zur Verwaltung der E-Books aus Sicht des Einzelnutzers gesagt werden. Bei den käuflich erworbenen oder in der Bibliothek “ausgeliehenen” E-Books bietet sich die Plattform Adobe Digital Editions an, mit der alle Titel (auch E-Books ohne DRM) im Format EPUB oder PDF verwaltet und gelesen werden können. Von hier aus können die Titel auch mit den unterschiedlichen E-Readern synchronisiert werden.

2Zusätzlich gibt es für die E-Books von Amazon die entsprechende Software Kindle, die auf dem PC, Mac, Tablets und Smartphones installiert wird. Auch ein “Cloud-Reader” ist erhältlich, der das Lesen der Kindle-Books im Browser ermöglicht. Das System von Apple ist ganz auf Mac, iPad und iPhone beschränkt.

3E-Books ohne DRM können mit der Software Calibre verwaltet werden, die gleichzeitig auch die Konvertierung in verschiedene Formate ermöglicht. Auch die Synchronisierung mit Readern ist möglich.

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Screenshot: Calibre als Verwaltungstool für E-Books

2.1.1 Lesegeräte

4Wie und auf welchen Geräten werden E-Books bevorzugt gelesen? 2013 ergab eine Studie der Bitkom in Deutschland, dass 77% der Befragten E-Books auf dem PC oder Laptop lesen – gegenüber 58% auf Smartphone, 21% auf Tablet PC und nur 18% auf E-Book-Readern. Für mich wäre das im Kontext der wissenschaftlichen Nutzung – also das Lesen von Artikeln und Kapiteln im PDF-Format – nachvollziehbar gewesen. Aber als generelle Aussage war diese Aussage eher überraschend. 2016 ist das Bild für mich plausibler, auch wenn die Untersuchung in Deutschland eher dem allgemeinen Trend (oder dem Trend in den USA) entgegenläuft, wonach die E-Reader mittlerweile wieder an Bedeutung verlieren. Auf die Frage “auf welchen Geräten lesen Sie E-Books?” antworteten 2016 (in Klammer 2015) befragte Personen in Deutschland (n=511 E-Book-Nutzer):

E-Reader: 46% (34%)

Smartphone: 41% (38%)

Laptop: 36% (41%)

Tablet Computer: 24% (20%)

Desktop PC: 15% (21%)

5In den USA sieht die Verteilung etwas anders aus. Hier besassen 2014 32% der befragten Erwachsenen einen E-Reader, 42% ein Tablet – und 50% verfügten über beides. Doch markierte dies bereits den Höhepunkt: seither gehen die Zahlen in den USA tendenziell zurück.

Abbildung: Erwachsene in den USA, die Tablet oder E-Reader besitzen

2.1.2 E-Books und Lesegeräte – ein Rückblick

62010 markierte einen vorläufigen Höhepunkt in der Geschichte der E-Book-Reader. Man sprach kurz vor der Präsentation des iPad vom kommenden Jahr des E-Book-Readers. Doch hatten diese mobilen Lesegeräte für elektronische Bücher eine Vorgeschichte. Denn die Revolution des Lesens wurde schon mehrfach angekündigt. Den ersten Electronic Book Reader brachte Sony 1990 auf den Markt: Der Data Discman konnte elektronische Bücher im EBG-Standard anzeigen, die auf einem speziellen Datenträger eingelesen wurden. Auch Apples Newton (ab 1993) bot die Möglichkeit, E-Books im Format Newton eBook zu lesen. Ende der 90er Jahren folgten der SoftBook Reader, das Rocketbook sowie das Cybook (Gen1). (Vgl. dazu die umfassende Dokumentation im Mobileread-Wiki: wiki.mobileread.com/wiki/E-book_devices) Es wurde intensiv die Frage diskutiert, ob künftig Bücher nur noch auf solchen tragbaren Geräten gelesen würden und ob das nun das Ende von Buchhandel und Bibliotheken sei. Doch diese erste Generation eReader konnte sich nicht durchsetzen. Interessant sind aus heutiger Sicht die Gründe, die für das Scheitern des Gemstar Rocketbook verantwortlich gemacht wurden (Tischer: Goodbye eBook).

  • 7Zu teure E-Books auf einem teuren Gerät
  • Proprietäre Plattform, auf die keine eigenen Bücher geladen werden können.
  • eReader waren zu gross und zu schwer (im Vergleich zu Handhelds)
  • Nachteil gegenüber multifunktionalen Handhelds
  • Restriktives DRM, welches das Lesen eines E-Books auf ein Gerät beschränkte

8Diese erste Generation wies jedoch auch technische Mängel auf, die über das vergleichsweise grosse Gewicht hinausgingen. Die LCD-Bildschirme waren nicht gerade angenehm zum Lesen, der Speicherplatz und die Akkulaufzeit beschränkt. Hier setzten in der Folge die technischen Entwicklungen ein.

9Sony blieb einer der aktivsten Akteure in diesem Markt. Das Modell Librié, das 2004 in Japan auf den Markt kam, löste die geschilderten technischen Probleme der ersten Generation weitgehend. (Vgl. dazu den Artikel zu E-Books in Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/E-Book oder im Mobilread Wiki: http://wiki.mobileread.com/wiki/Sony_Librie) Vor allem das neu entwickelte elektronische Papier E-Ink brachte eine massiv verbesserte Darstellung (allerdings ohne Farbe) und gleichzeitig auch reduzierten Strombedarf. Schon in den 1970er Jahren hatte Xerox elektronisches Papier entwickelt (Gyricon), das aus statisch geladenen zweifarbigen Kügelchen bestand. In den 1990er Jahren entwickelte Joseph Jacobson am MIT eine andere Methode, die Elektrophorese. Bei diesem Verfahren schwimmen weisse Partikel, bzw. Mikrokapseln, in dunkel gefärbtem Öl. Je nach elektrischer Ladung schwimmen die weissen Kügelchen an der Oberfläche oder tauchen ab. (Vgl. dazu den Artikel Elektronisches Papier in Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Elektronisches_Papier)

Abb.1: Basic Schema of an Electrophoretic Display (Quelle: Wikimedia, Autor: Gerald Senarclens de Grancy)

10Die zweite Generation der E-Book-Reader basierte entsprechend auf der Grundlage der E-Ink. Doch der Durchbruch liess weiterhin auf sich warten. Auch dem Sony Reader, dem iLiad der Firma iRex Technologies, dem Hanlin V2 von Jinke Electronics (alle 2006 lanciert) oder dem Cybook der Firma Bookeen (2007) gelang dieser nicht.

2.1.3 Die zweite Generation E-Book-Reader

11Es war der im November 2007 präsentierte Amazon Kindle, der den E-Book-Readern einen zweiten Frühling verschaffte. Entscheidend dürfte beim Markterfolg die Anbindung an den Amazon Online-Shop mit dem grossen Angebot an E-Books gewesen sein (beim Start 88‘000 verfügbare E-Books, Ende 2009 ca. 500‘000). Zudem subventionierte Amazon gezielt die elektronischen Titel, um sich einen grösseren Marktanteil zu verschaffen. Mit einem Durchschnittspreis von 9.99$ blieb Amazon deutlich unter dem Listenpreis für Paperpacks und etwa 3$ unter dem Preis der Konkurrenz, was wiederum den Buchhandel und die Verlage in Aufruhr brachte (vgl. Auletta, Publish). Der Kindle als mobiles Lesegerät wirkte in seiner ersten Version noch wenig attraktiv, doch folgten 2009 mit dem Kindle 2 und dem Kindle DX stark verbesserte Versionen. Der Erfolg des Kindle ist weniger den technischen Vorzügen gegenüber der Konkurrenz zuzuschreiben, als viel mehr dem sehr umfangreichen Angebot an relativ günstigen E-Books im Amazon Kindle Store. Mit dem Kindle DX und seinem grösseren Bildschirm (9.7-Zoll eInk) sprach Amazon neben den Lesern von Belletristik auch Hochschulangehörige und Zeitungsleserinnen und –leser an, die grösser formatierte Texte lesen wollen.

Abb.2: E-Book-Reader der zweiten Generation, basierend auf eInk-Technologie (Kindle 2)

12Die zweite Generation der E-Book-Reader scheint in erster Linie ältere Semester anzusprechen. Die Auswertung des User-Forums von Amazon hat (nicht wissenschaftlich erhärtet) ergeben, dass die Mehrheit der Anwender über 50 Jahre alt ist und 70% über 40. Die Generation der Lesebrillenträger scheint in erster Linie die Möglichkeit zu schätzen, die Schriftgrösse variabel einstellen zu können. Jüngere Generationen scheinen sich durch das eher konservative Design und eventuell auch die ruhigen schwarz-weissen Bildschirmseiten weniger für diese Geräte zu interessieren. Diese 2010 formulierte Aussage hat auch 2017 noch ihre Gültigkeit.

13In der Zwischenzeit wurden die E-Reader gründlich verbessert, wobei viele Anbieter nur kurz auf dem Markt erfolgreich waren. Der Branchenleader ist nach wie vor Amazons Kindle, dessen Display gründlich verbessert wurde (Kindle Paperwhite) mit hellerem Kontrast und integrierter Hintergrundbeleuchtung. Im April 2016 wurde mit dem Kindle Oasis die achte Generation auf den Markt gebracht (https://de.wikipedia.org/wiki/Amazon_Kindle).

14Sony kündigte 2014 an, sich aus der Produktion von E-Book-Readern zurückzuziehen. Dafür trat ein deutsches Konsortium von Buchhandlungen und der Telecom 2013 an, um mit dem Tolino eine Alternative zu lancieren. Durchaus mit Erfolg: der Tolino in den Modellen Shine und Vision wurde in Deutschland mehrmals zum beliebtesten E-Reader gewählt (https://de.wikipedia.org/wiki/Tolino).

15Weitere weit verbreitete Modelle sind der Nook von Barnes & Noble, Kobo, Cybook von Bookeen, Pocket Book oder Onyx. Die Entwicklung seit 2010 ging in Richtung Optimierung und Verbilligung der Reader, da mit dem iPad und weiteren Tablets grosse Konkurrenz entstand. Die Zeitungsbranche hatte damals grosse Hoffnungen auf grossformatige E-Reader gesetzt, doch die angekündigten Geräte (z.B. der QUE von Plastic Logic) wurden wieder eingestellt.[1]

16Vorteile der E-Ink-Reader

  • papierähnliche Anzeige
  • stabiles Bild, kein Flimmern
  • breiter Sichtwinkel
  • reflektiert Umgebungslicht, angenehm bei direktem Sonnenlicht
  • hoher Kontrastumfang
  • energiesparend (ohne Hintergrundbeleuchtung hält der Akku tagelang)
  • leicht
  • günstig

17Nachteile der E-Ink-Reader:

  • langsamer Bildwechsel
  • keine Animation möglich (keine Videos)
  • nur Graustufen verfügbar
  • limitierter Touchscreen
  • meist an Shop gebunden
  • Auswahl an E-Book-Anbietern und -Formaten beschränkt
  • PDF schlecht nutzbar
  • kaum Bearbeitungsmöglichkeiten

18Zusammenfassend kann man festhalten, dass sich die E-Book-Reader vor allem für das Lesen von Belletristik eignen. Die klassische Anwendung besteht darin, dass unterwegs und in den Ferien unterhaltende Lektüre auf dem E-Reader genutzt wird. Wobei für das Laden eines E-Book entweder eine WiFi-fähiger Reader und eine WLAN-Verbindung oder ein PC benötigt werden, der mit einem USB-Kabel mit dem Reader verbunden wird.[2] Im wissenschaftlichen Kontext spielen E-Reader dagegen keine Rolle. Hier sind nach wie vor der PC, das Laptop oder allenfalls die Tablets die Lesegeräte erster Wahl.

2.1.4 Smartphones als eReader

19Beim Scheitern der ersten Generation E-Book-Reader wurde die Konkurrenz durch die mulitfunktionalen Handhelds als Grund aufgeführt. Fünf Jahre später ist diese Konkurrenz noch viel weiter entwickelt und entsprechend ein wichtiger Gegenspieler der dedizierten E-Book-Reader geworden. Das Argument gilt nun noch stärker, dass (fast)  niemand ein zusätzliches grösseres Gerät mit sich herumtragen will, wenn sein multifunktionales Smartphone sich doch auch zum Lesen digitaler Inhalte eignet. Wenn man die Möglichkeiten des iPhone mit den gängigen E-Book-Readern vergleicht, schneidet dieses tatsächlich in vieler Hinsicht besser ab. [3]Fürs Smartphone gelten viele der Argumente die für oder gegen ein Tablet als E-Reader sprechen. Mit den geeigneten Apps erhält man Zugriff auf alle denkbaren Formate und Angebote, während man beim E-Ink-Reader jeweils an ein Format (EPUB oder Mobi) gebunden ist. Smartphones sind multifunktionale Geräte par excellence. Gerade für die Darstellung multimedialer Inhalte und für die Verlinkung von Inhalten sind das gewichtige Pluspunkte. Die Navigation und Handhabung ist mittlerweile schon fast eine Kulturtechnik – und das Gerät ist immer dabei, gerade bei jüngeren Menschen ein wichtiger Faktor. Beim Vergleich mit den Tablets zeigen sich auch einige Nachteile gegenüber den E-Readern, die im folgenden Abschnitt besprochen werden. Umfangreichere Texte wird man tendenziell nicht auf dem kleinen (wenn auch nicht mehr so kleinen) Bildschirm lesen wollen.

2.1.5 Tablets als eReader

202010 wurde dann aber bekanntlich nicht zum Jahr der E-Book-Reader, sondern zum Jahr des iPad. Nach dem Coup mit dem iPhone, das die ganze Branche umkrempelte, gelang Apple mit dem iPad eine ähnliche Erfolgsgeschichte. Tablet-Computer waren keine Neuerfindung, sondern besetzten seit Jahren mehr oder weniger erfolgreich eine eher kleine Nische im Markt der Notebooks.  Das iPad ebnete diesem Gerätetyp mit einem überzeugenden Gesamtkonzept den Weg. Zwischenzeitlich sprachen viele Analysten davon, dass die Tablets die PCs und Laptops bald überholen und verdrängen würden. Mittlerweile scheinen aber die Verkaufszahlen eher zu stagnieren, was auch damit zu tun haben kann, dass man ein Tablet weniger schnell wechselt als ein Smartphone.

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Anzahl der Tablet-Nutzer in Deutschland, Quelle: Statista

21Die Zahlen für die weltweite Entwicklung des Tablet-Markts sehen deutlich weniger optimistisch aus: Hier sinken die Zahlen seit dem Höhepunkt 2014 (230 Mio. Tablet-Nutzer weltweit) auf rund 180 Mio Nutzer in 2016. Eine andere markante Entwicklung ist der Aufstieg der Konkurrenz des iPads, das Ende 2015 noch einen Marktanteil von etwas über 20% weltweit hatte. Wobei dieser Anteil traditionell in der Schweiz höher ist.

22Zur Nutzung der Tablets: Der Vorteil gegenüber den dedizierten E-Book-Readern ist die Multifunktionalität sowie die nahtlose Integration in die Arbeitsumgebung. Dies ist gerade für den Einsatz im Hochschulumfeld ein sehr wichtiges Argument. Das Konzept der Apps – also der spezifischen Programme für bestimmte Funktionen – hat sich bei den Smartphones und Tablets durchgesetzt. Somit ermöglichen verschiedene Apps das Lesen und Nutzen von E-Books auf den Tablets.

Screenshot: Eigenes E-Book im EPUB-Format in der Applikation iBook auf dem iPad

23Wir haben oben Smartphones und E-Book-Reader miteinander verglichen. Mit dem iPad kommt hier eine neue Dimension ins Spiel, die das Gewicht stark zugunsten des Tablets verschiebt. Die beim Vergleich mit dem iPhone erwähnten Nachteile sind nun fast vollständig behoben: der Bildschirm ist gross und brillant – allerdings weiterhin reflektierend und strahlend. Ausser bei extremen Lichtverhältnissen lassen sich auf dem iPad elektronische Bücher einwandfrei lesen. Angebotsseitig bietet Apple im Bookstore für das iPad eine grosse Auswahl an E-Books an. Zudem sind über die jeweiligen Applikationen für das iPad auch der gesamte Kindle Store von Amazon sowie alle gängigen Online-Buchhandlungen nutzbar.

24Das iPad verfügt jedoch zusätzlich und in seiner praktischen Anwendung nicht zu unterschätzenden Stärke bei der Darstellung von PDF-Dokumenten. Zum einen bietet der 9.7 Zoll-Bildschirm eine akzeptable Grösse auch für Dokumente im A4-Format.[4] Zum andern verfügt das iPad (wie die meisten Tablets) über ausgezeichnete Funktionalitäten zur Vergrösserung der Dokumente und zur Navigation. Im Praxistest erweisen sich sogar die wirklich sperrigen ePaper-Versionen von Tageszeitungen als sehr nützlich. Mit Hilfe der Multitouch-Oberfläche lassen sich gewünschte Ausschnitte schnell und einfach vergrössern. Als sehr nützlich erweist sich zum Beispiel die App GoodReader, mit der PDF-Dokumente heruntergeladen, organisiert und offline gelesen werden können. Der Austausch mit anderen Usern oder dem eigenen PC ist über Plattformen wie Dropbox möglich.

25Vorteile von Tablets (im Vergleich zu E-Readern):

  • multifunktionale Geräte
  • multimediale Inhalte
  • Apps für alle Plattformen
  • Verlinkung mit Webinhalten
  • Bearbeitung von Dokumenten
  • Darstellung und Bearbeitung von PDF
  • Bedienungshilfen für barrierefreien Zugang

26Nachteile von Tablets:

  • kurze Akkulaufzeit
  • strahlender Bildschirm (ermüdend)
  • reflektierender Screen, Sonnenlicht störend
  • höheres Gewicht (Nachteil bei Transport und Halten zum Lesen)[5]
  • Preis

27Im Vergleich zu den E-Readern liegen die Vorteile vor allem bei der Nutzung im wissenschaftlichen Umfeld. Und das Tablet ist wie das Smartphone ein Gerät, das man nicht eigens zum Lesen von E-Books kauft, sondern für eine mobile Nutzung von Internetanwendungen, Multimedia, Kommunikation und vielem mehr.

2.1.6 Der Browser als E-Reader

28Unter diesem Titel habe ich 2011 einen Blogbeitrag geschrieben. (https://blogs.ethz.ch/innovethbib/2011/02/07/der-browser-als-ereader/) Damals gab es neben Google Books und Kindle Cloud Reader auch eine neue Plattform namens Booki.sh aus Australien. Dank neuer Technologien, namentlich HTML5, schien das Lesen von E-Books im Browser eine vielversprechende Lösung für die Zukunft. Doch wie die Erhebungen zu Nutzungsarten zeigen, nimmt der PC als Lesegerät ab, und mit ihm auch ein rein Browser gestützter Ansatz. Google Books bietet nach wie vor einen voll funktionsfähigen Reader im Browser, doch bietet Google auch eine App über ihren Play Store an. Seit wenigen Jahren bietet Tolino ebenfalls einen Webreader an (https://webreader.mytolino.com).[6] Mit dieser Webanwendung kann man E-Books online lesen und auch die eigenen E-Books verwalten. Die Browseranwendung ist somit eine sinnvolle Ergänzung, bei den meisten Leserinnen und Lesern aber nicht die erste Wahl als E-Reader.

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Screenshot: Google Books als Browseranwendung mit Einstellungen für die Darstellung eines E-Books

 

Literatur zum Kapitel

Auletta, Ken: Publish or Perish. Can the iPad topple the Kindle, and save the book business. In: The New Yorker, 26.4.2010. http://www.newyorker.com/reporting/2010/04/26/100426fa_fact_auletta

Griffey, Jason: Gadgets and Gizmos: Personal Electronics and the Library. Library Technology Reports. American Library Association 2010.

Mumenthaler, Rudolf: Das iPhone als eReader. In: Trau keinem über 30? Die TUB wird 30! Kolloquium über eBooks und die Zukunft der Bibliothek anläßlich des 30-jährigen Bestehens der Universitätsbibliothek der TU Hamburg-Harburg. Herausgegeben von Thomas Hapke. Hamburg-Harburg 2010, S. 27-40. urn:nbn:de:gbv:830-tubdok-8459.

Ricker, Thomas: PVI’s color E-Ink displays are a perfect match for Kindles. Veröffentlicht am 19. März 2010 auf engadget. http://www.engadget.com/2010/03/19/pvis-prototype-color-e-ink-displays-are-a-perfect-match-for-kin/

Tischer, Wolfgang (2003): Good Bye, eBook! Gemstar gibt auf. In: Literatur-Café vom 17.5.2003 http://www.literaturcafe.de/good-bye-ebook-gemstar-gibt-auf/



  1. Mehr dazu in einem älteren Beitrag von mir: https://mrudolfebooks.pressbooks.com/chapter/e-book-reader-und-ihre-auswirkungen-auf-bibliotheken/
  2. Danke an Sarah Jacot für den Hinweis.
  3. Auch dazu ausführlicher in einem älteren Beitrag: https://mrudolfebooks.pressbooks.com/chapter/das-iphone-als-ereader-3/
  4. 2017 gibt es auch ein Pro-Modell mit 12.9 Zoll und ein iPad Mini mit 7.9 Zoll Bildschirmdiagonale.
  5. Wobei dies bei unter 500g eher wenig "ins Gewicht" fällt
  6. Danke an Sarah Jacot für den Hinweis.

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